Kapitel 1 - Eiskalter Winter

Eisiger Wind pfeift auf dem offene Feld. Er verteilt den kalten Schnee des Winters weit über das brache Land, sät eine helle glitzernde Schicht über das gefrorene Gras. Nur hier und da hinterlässt er zwischen den weißen Spuren ein kleines Stück Gras oder Erde. Hellgrauer Rauch steigt aus dem Kamin des nächstgelegenen Bauernhauses, in dem sich der Feldarbeiter seine Hände vom Kamin wärmen lässt. Die Gegend verhält sich ruhig und erholt sich immernoch von der letzten stürmischen Nacht, in der der Wind wild alles niederiss, das ihm im Wege stand. Nun war die Nacht vorbei und die Dämmerung des Morgens bricht heran. Langsam kommen einige Tiere aus ihren Verstecken und gehen auf die schneebedeckte Landfläche hinaus...

Jahreszeit: Winter
Wetter: wolkig; leichter Wind
Temperatur: 0°c

Info: Es beginnt alles von vorne, die Nebenkapitel zählen nicht!

Iniki wurde aus den Träumen gerissen, als ein heftiger windstoß sein Fell zum Zittern brachte. Erschrocken verharrte er an Ort und Stelle, bis er sich müde langzog und gähnte bevor ihn seine kleinen Pfoten zu seinem Bauausgang führten. Heute hatte der Wind den Schnee, der sich normalerweise vor dem Eingang häufte, weggetragen. Langsam kroch die Feldmaus aus ihrem Schlupfloch und setzte sich auf den gefrorenen Boden. Ihre Knopfaugen sahen auf die glitzernde weiße Schneeschicht, die sich vor seinen Pfoten in die Höhe zog. Mit den winzigen Beinen scharrte sich Iniki einen Weg aus dem Schnee zum Feld, wo er hoffte, etwas Essbares zu finden. Nach einiger Zeit traf seine Nase auf einen bekannten Geruch. Ein paar kleine Schneeschaufler weiter und Iniki kam zu der mit einer Schneeschicht bedeckten Ähre. Die Feldmaus zog sich genüsslich jedes einzelne Ährenkorn in den Mund und fraß es gierig auf. Nach einer Weile hatte sie alle Körner verschlungen und grub sich erneut durch den Schnee, um einen weiteren Grashalm ausfindig zu machen.

[kommt aus seinem Bau | gräbt sich durch Schnee | isst Ähre | gräbt sich durch den Schnee]

Langsam öffnete Sleeve die Augen und blinzelte einige Male, bevor er erkannt hatte, dass er immernoch in seinem Bau war. Müde rappelte er sich auf und streckte seine Gelenke, die vom Schlaf noch steif waren. Als er ein paar vorsichtige Schritte aus dem Bau machte, erschrak der Rotfuchs, als eine kalte Windböe sein Fell zerzauste. Er schüttelte seinen Pelz, sodass dieser sich wieder glättete.

Aufgeweckt vom kühlen Schnee, der seine Pfoten umschloß, trottete er am Feldrand entlang. Sein Magen zog sich vor Hunger zusammen, sodass er die Ohrmuscheln nach vorne gestellt hatte und aufmerksam den Geräuschen lauschte. Plötzlich ein Geräusch! Instinktiv ging Sleeve in die Kauerhaltung und starrte vernarrt auf das Gebüsch, aus dem das Geräusch zu ihm drang. Ein Kaninchen hoppelte mit vorsichtigem Blick hinaus auf die offene Landschaft. Es grub mit den Vorderpfoten an einer Stelle und kehrte dem Fuchs dabei den Rücken zu.

Ein markanter Fehler. Der Rüde schnellte hervor und packte das Kaninchen am Genick. Es war kein qualvoller Tod für das Tier, denn es war so schnell tot, dass es nochnichtmal bemerkt hatte, dass Sleeve anwesend war. Genüßlich verspeiste der Rotfuchs das zarte Fleisch und hinterlies nur Knochen, die er in der Erde verbuddelte. Weiterhin tapste er durch den Schnee.

[wacht auf, fängt Kaninchen, frisst, geht weiter]

Irgendwo an einem Feldrand öffnete in diesem Moment ein mürrischer alter Kauz seine Augen. In seiner bequemen Baumhöhle war er zwar gut vor Schneefall geschützt, aber trotzdem war es bitterkalt. Normalerweise würde er jetz noch schlafen, aber die Kälte störte ihn.

Als ich noch jünger war, wurde es nie so kalt...und wenn konnte ich die Kälte gut aushalten!

Er klapperte verärgert mit dem Schnabel, dann ergab er sich seinem Schicksal, hüpfte aus seinem schützenden Nest auf einen Ast und streckte sich ausgiebig. Während er seine Flügel streckte, schweifte sein Blick über die Landschaft. Funkelnder, perlweißer Schnee bedeckte das Feld. Ein eisiger Wind pfiff durch die Gegend, so schrill, dass es ihm fast in den Ohren wehtat. Er plusterte seine Federn gegen den Wind auf und schloß halb seine Augen. Dann konzentrierte er sich auf seine Sinne. Unweit seines Nestes hörte er das leise Trippeln einer Feldmaus. Lautlos erhob er sich in die Luft. Er kreiste ein wenig, bis er die Stelle gefunden hat. Die Maus mümmelte mitten auf einer Lichtung an einem kleinen Samenkorn. Fast tat sie ihm leid.

Jaja, der Winter treibt einen schon zu unvorsichtigen Handeln...

Dann stieß er hinab, packte seine unglückselige Beute und brach ihr das Genick, bevor diese auch nur ein Quiecken austoßen konnte. Zufrieden flog er zu seinem Nest zurück. Auf seinem Ast ließ er sich nieder und verzehrte die Maus eilig. Nun war er zumindest gesättigt. Ciúnas schaute in den wolkenverhangenen Himmel und fragte sich, was er nun machen könnte. Es gab nur noch wenige Käuze in der Nähe, die meisten wurden von den Menschen vertrieben. Die Augen halb geschloßen saß er einfach nur da und ließ zu, dass der Wind seine Federn zerzauste. Es war früher Morgen. Bald würden mehr Tiere aus ihren Höhlen kommen.

"Hoffentlich nicht in meine Nähe..."

brummelte der Kauz. Dann schwang er sich wieder in die Lüfte, um seine Runde über das Feld zu fliegen.

Das RPG wird kurzzeitig gestoppt wegen voraussichtlicher Besprechung